Im wesentlichen ähneln die Anforderungen an das Wasser für Viehtränken denen der Trinkwasser-Anforderungen. Es gibt aber eine Reihe von Unterschieden, die ein Vergleich der unten angegeben Tabellen mit denen der Trinkwasserverordnung zeigt. Auch ist die rechtliche Handhabung anders. Dazu sollte der unten genannte Leitfaden eingesehen werden.Wichtig ist dabei, dass Tränkewasser kein Abwasser aus anderen Tierhaltungen enthält, da sonst die Verbreitung von Tierkrankheiten aus anderen Tierbeständen möglich ist. Blaualgentoxine aus Seen, Teichen, Flüssen, Pfützen usw. sollten ebenfalls nicht in größerer Menge enthalten sein, da manche Tiere hier sehr empfindlich reagieren und evtl. sogar sterben können. Rechtliche Regelungen hierzu sind in einer Fußnote der Anlage 6 der Futtermittelverordnung enthalten. Danach soll das Wasser zur Tränke von Tieren dem Artikel 4 der EG-Trinkwasserrichtlinie (98/83/EG) entsprechen.
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Salmonella |
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Campylobacter |
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E. coli |
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Gesamtkeimzahl bei 37 °C |
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Gesamtkeimzahl bei 20 °C |
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pH-Wert |
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Korrosionen im Leitungssystem, pH < 5: sauer und möglicherweise korrosiv wirkend, Zusatz organischer Säuren kann pH-Wert senken |
Elektrische Leitfähigkeit (µS/cm) |
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evtl. Durchfälle bei höheren Werten, Schmackhaftigkeit |
Lösliche Salze, gesamt (g/L) |
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Oxidierbarkeit (mg/L) |
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Maß für Belastung mit oxidierbaren Stoffen, Maß für organische Substanzen im Wasser (< 5 mg/L für eingespeistes Wasser) |
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Ammonium (mg/L) |
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Hinweis auf Verunreinigung |
Arsen (mg/L) |
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Gesundheitsstörungen, Minderleistung |
Blei (mg/L) |
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Cadmium (mg/L) |
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Calcium (mg/L) |
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Funktionsstörungen, Kalkablagerungen in Rohren und Ventilen, Zusetzen von Leitungen und Nippeltränken |
Chlorid (mg/L) |
< 500 (sonstige Tierarten) |
Feuchte Exkremente (Geflügel) |
Eisen (mg/L) |
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Antagonist zu anderen Spurenelementen, Eisenablagerungen in Rohren, Biofilmbildung, Geschmacksbeeinflussung, Zusetzen von Leitungen und Nippeltränken |
Fluor (mg/L) |
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Störungen an Zähnen und Knochen |
Kalium (mg/L) |
< 500 (sonstige Tierarten) |
Feuchte Exkremente (Geflügel) |
Kupfer (mg/L) |
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Gesamtaufnahme bei Schafen und Kälbern berücksichtigen, Orientierungswert problematisch für Schafe sowie Kälber mit Milchaustauscher (kupferarme Milchaustauscher verwenden) |
Mangan (mg/L) |
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Ausfällungen im Verteilersystem, Biofilme möglich |
Natrium (mg/L) |
< 500 (sonstige Tierarten) |
Feuchte Exkremente (Geflügel) |
Nitrat (mg/L) |
< 200 (Kälber und andere Tierarten) |
Risiken für Methämoglobinbildung, Gesamtaufnahme berücksichtigen |
Nitrit (mg/L) |
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Risiken für Methämoglobinbildung, Gesamtaufnahme berücksichtigen |
Quecksilber (mg/L) |
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Allgemeine Störungen |
Sulfat (mg/L) |
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Abführender Effekt |
Zink (mg/L) |
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Orientierungswert nur bei Herstellung von Milchaustauscher-Tränke |
Mehrfach wird unabhängig von dem oben genannten Leitfaden in der Literatur darauf hingewiesen, dass Tiere auch höher konzentriertes Wasser (noch bis 10 g/l) vertragen können, wenn hauptsächlich Natrium und Chlorid vorliegen. In der Regel soll aber die Konzentration 5 g/l nicht überschreiten. So werden für die Viehtränke folgende Mineralstoffgrenzwerte angegeben:
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Geflügel |
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Schweine |
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Pferde |
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Milchkühe |
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Fleischrinder |
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Schafe |
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Siehe hierzu auch die Seite Beregnungswasser für Freilandkulturen.